Cannibal Corpse - Vile
Und wieder mal behandeln wir ein Cover unserer geliebten Splatter - Death Metaller. Vile stellt insofern einen Wendepunkt dar, als es das erste CC - Album ohne den alten Frontsänger Chris Barnes ist (mittlerweile bei Six Feet Under). Das lässt sich am einfachsten am veränderten Bandlogo erkennen, das man neu fassen mußte, da der gute Chris die Rechte am Alten hat und offensichtlich nicht herausrücken wollte. Hier ein kleiner Vergleich:
Links sehen wir das alte Logo, das geschwungener und mehr in sich geformt war, als es das Neue, eher geradlinige ist (rechts), was dazu führt, daß das neue Bandlogo eher steril wirkt, obgleich der Unterschied für den unaufmerksamen oder auch nur uninteressierten Betrachter warscheinlich eher gering ist. Wenigstens wurde die Tradition eines bluttriefenden Schriftzuges beibehalten, was ja nicht immer der Fall ist, wenn man an zahlreiche Neuschöpfungen in diesem Bereich denkt, bei denen schöne, aufwendige Bandlogos, die eher den Signalwert eines Symbols haben, durch dumpfe, dem Mainstream verschriebene Schriftzüge ersetzt werden, sei es nur um eine bessere Lesbarkeit zu erreichen.
Von diesem CD-Cover sind mir drei Fassungen bekannt: die völlig unzensierte Volldarstellung, die zensierte Nahaufnahme des Kopfes, und ein Mittelding zwischen beiden, nämlich das Cover des Digipacks. Man sollte noch erwähnen, daß in zensierten CC - Alben die Texte in der Regel NICHT enthalten sind, oftmals sind auch nicht alle Songtitel auf dem Backcover abgedruckt.
Links sehen wir wie das zensierte Cover, wobei diesmal nicht ein Alternativbild gewählt wurde, sondern einfach in die Darstellung hineingezommt wurde, ein Mittel der Zensur, das auch im Film des öfteren eingesetzt und von den Fans dementsprechend gehasst wird. Vom Gorefaktor her gibt dieses Bild natürlich nichts mehr her und man kann sich als Fan nur über das nichtssagende und eigentlich nichts darstellende Bild nur wundern (vor allem als CC-Fan, da man ja ganz andere Artworks gewöhnt ist)
Auch das Cover des Digipacks, welches meines Wissens nach erst nach dem Erscheinen des eigentlichen Albums aus Wiederveröffentlichung mit Bonustracks auf den Markt kam, zeigt noch längst nicht alles - auch hier bleibt die Intention des Bildes mehr oder weniger ganz im dunkeln, da man nur unwesentlich mehr erkennen kann.
Erst die völlig unzensierte Variante (unten) zeigt uns das ganze Bild und somit auch, was es eigentlich aussagen will. Erst jetzt wird die Aussage der Band, man schreibe die Texte jetzt nicht mehr auf einer frauenfeindlichen Basis, sondern stelle auch Männer als Opfer dar, klar, da das Cover dieses neuartige Konzept auch optisch umsetzt. Extreme SM-Motive mit Gore-Elementen gepaart sind natürlich nicht das beste Mittel, die Behörden freundlich zu stimmen, was wohl die Existenz der Alternativcover erklärt, da Absatz ja leider vor künsterlischen Anspruch geht. Das Bild ist übrigens eine genaue Darstellung des Textes des Songs "Mummified in barbed wire".
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