Der Exorzist - Director's Cut
(The Version you have never seen before)
Nun ist er also wieder im Kino, der sagenumwobene Klassiker aller Teufelsfilme, und noch dazu im Director's Cut mit noch nie gezeigten 11 Minuten. Doch bevor man sich freudestrahlend ins Kino stürzt sollte man ein paar Kleinigkeiten wissen.
Am besten ist es, man stürzt sich gar nicht ins Kino. Dieser Film ist sicherlich viel besser in seiner Wirkung, wenn man ihn sich zuhause allein so gegen Mitternacht ansieht (was ja fast bei allen Horrofilmen das Beste wäre). Im Kino ist es oft schwer, sich auf die Atmosphäre zu konzentrieren, um die sich die Handlung dreht. Da einem nicht dauernd irgendwelche Innereien oder ähnliches um die Ohren fliegen, sind offenbar Teile des Publikums gelangweilt und fangen an Krach zu machen, was die Stimmung nicht gerade hebt.
Der Exorzist ist nun mal kein Kinofilm, und auch wenn man ihn alleine sieht, dürfte er zwiespältige Gefühle hinterlassen. Dafür sorgen einige unfreiwillig komische Szenen, die vor allem Leute mit einem Hang zu morbiden Humor herzlich lachen lassen (zB mich *eg*) oder einfach wirklich irgendwie lächerlich wirken heutzutage. Als der Film 1973 herauskam, war es ohne Zweifel schockierend, Worte wie "Fotze" oder Sätze wie "Deine Mutter lutscht Schwänze in der Hölle" von einem kleinen Mädchen schreien zu lassen, heute findet man das eher lächerlich und komisch (obwohls irgendwie schon kultig ist, im nachinein betrachtet)
Auf der anderen Seite haben wir extrem brutale Szenen wie zB diejenige, in der das besessene Mädchen ein Kruzifix in ihre Unterleibsregionen rammt und dabei schreit "Lass dich von Jesus ficken", oder auch recht verstörende wie den berühmten "Spinnengang" die Treppe hinab, der einen wirklich mit offenen Mund dasitzen lässt.
Kurz zur Handlung, die eh jedem bekannt sein dürfte: Ein Mädchen wird von einem Dämon oder auch dem Leibhaftigen persönlich (das bleibt unklar, ich tippe aber mal auf Teufel) besessen, und erst nachdem die Ärzte ratlos aufgeben, vertraut sich ihre Mutter einem Priester an, der dann zusammen mit einem alten Exorzisten eben jenen berühmten Exorzismus vornimmt, der beiden das Leben kostet.
Da ich die Originalfassung nicht kenne, kann ich auch nicht beurteilen, inwiefern die zusätzlichen Szenen den Film besser oder schlechter gemacht haben. Fakt ist, daß man ihn am besten alleine zuhause ansieht, wo man sich konzentrieren kann; man sollte jedoch bedenken, daß es anno '73 noch leichter war, Leute zu schockieren, und den Werbeslogan "Der furchterregendste Film aller Zeiten" vergisst man am besten gleich wieder ;o)
-Andi