Hexenjagd

USA 1996

Daniel-Day Lewis, Winona Ryder

Hexenjagd in Salem, einem gottesfürchtigen kleinen Ort an der Ostküste Amerikas: Alles beginnt damit, daß Abigail Willams sich rächen will, weil John Proctor sie nach einer kurzen Liebesbeziehung verschmäht. Abigail hat die jungen Mädchen von Salem angespornt, ihr verschwörerischer, nächtlicher Tanz wird für die Dorfbewohner zu einer Art Hexensabbath,die Hysterie kennt keine Grenzen mehr. Und nur noch eine Autorität kann helfen: ein Konsortium von Richtern reist an, um in langwierigen Prozessen zu klären, wer mit dem Teufel im Bunde ist - und wer nicht.

Denunziationen und Beschuldigungen gehören zur
Tagesordnung - unter den Angeklagten befinden sich
bald auch John Proctor und seine Frau, die ihm
schließlich seine Untreue verzeihen konnte. Auch die
Richter unter dem Vorsitz von Danforth sind am
Wahnsinn beteiligt: wenn sie Geständnisse fordern,
um angebliche Schuld zu erlassen, wenn sie
Todesstrafen aussprechen, weil ihre Angeklagten die
Schuldzuweisung nicht anerkennen.

John Proctor wird ihr Opfer - er kann nicht unterschreiben, kann seinen Namen nicht für soviele
Lügen hergeben - er ist das Opfer, das den Wahn am meisten entlarvt und beweist, wie jeder in Salem schuldig wurde bei dieser Hexenjagd. Aus Gier, Mißgunst, Haß und aus dem ganzen faulen Zauber, der in Gemeinschaften brodelt.
(Dirk Jaspers Filmlexikon)

Packendes Drama, daß sehr schön und ausführlich die langsame Entstehung eines Hexenwahns zeigt, der schließlich das ganze Dorf erfasst. Ausgehend von den ersten Anschuldigungen zieht die Affäre immer weitere Kreise, bis schließlich das halbe Dorf auf der Anklagebank sitzt. Im Gegensatz zu vergleichbaren Kitschfilmchen gibt es hier aber nur Realität pur und kein zuckersüßes Happy-End. Grausam und gnadenlos walten die Richter ihres Amtes, und Zweifler in ihren eigenen Reihen werden bestenfalls ignoriert, oder man kreidet auch ihnen den Einfluß des Teufels an.

Fazit: Wer sich für die Thematik interessiert, der sollte sich diesen Film ansehen, ebenso alle, die sowieso schon einen Horror vor dörflicher Denunzation haben, denn die spielt hier eine wesentliche Rolle und jagt einem ob der schreienden Ungerechtigkeit echt die Schauer über den Rücken.

 

Andi