Kalifornia
USA 1993
Brad
Pitt, Juliette Lewis, David Duchovny
Endlich einmal ein Film,
der sich nicht dümmlicher Klischees bedient, wenn es um die
rationale Erklärung von Gewalt geht. Hier gibt es keine
stumpfsinnige schwarz/weiß-Malerei, keine einfachen Erklärungen,
keine pseudo-Psychologie.
Außerdem räumt dieser geniale Film auch noch gnadenlos mit
Vorurteilen auf, die hauptsächlich bei den Kinofans ihren
Ursprung haben.
David Duchovny beweist, daß er nicht nur mit ernstem
Gesichtsausdruck X-Akten lösen kann (oder auch nicht *gg*),
sondern durchaus ein enstzunehmender Schauspieler mit mehreren
Facetten ist, und wer denkt, Brad Pitt könne nur mädchenbetörende
Schönlinge spielen, wird eines Besseren belehrt. In diesem Film
starrt er vor Dreck und Unattraktivität, daß es eine Freude ist.
Zur Story: Duchovny ist der
mehr oder weniger erfolgreiche Autor Brian, der ein Buch über
Serienmörder schreiben soll, aber irgendwie eine Blockade hat.
Da beschließt er, mit seiner Freundin quer durch die Staaten zu
verschiedensten Mordschauplätzen zu fahren (Endziel Kalifornien)
um Eindrücke für sein Buch sammeln zu können.
Intelligenterweise hat er allerdings bereits den gesamten Vorschuß
verbraucht, sodaß er sich eine Mitfahrgelegenheit suchen muß.
Dabei geraten seine Freundin und er an Early (Brad Pitt) und
Adele (Juliette Lewis), die so ziemlich das genaue Gegenteil repräsentieren:
Early ist ein biersaufender, dreckiger Wohnwagensiedlungsprolet (ich
glaube die Amis nennen so was "Trailer Trash")und Adele
(wirklich super gespielt von Natural Born Killer Juliette Lewis)
seine kindliche, zurückgebliebene Freundin.
Was ausser Early selbst noch keiner weiß, ist, daß dieser bereits zum Mörder wurde, und er wird auch noch im Laufe des Films einige Male zuschlagen.
Doch zunächst kommmen sich
die beiden irgendwie näher, Brian geht mit Early Billard spielen
und auch die Frauen lernen einander besser kennen und verstehen,
doch kommen dabei auch unangenehme Dinge zum Vorschein, so etwa
die Tatsache, daß Early manchmal seine Freundin schlägt.
Natürlich kommt es so wie es kommen muß, Earlys Morde kommen
ans Tageslicht, denn auch die Polizei verfolgt die zwei Päärchen
schon, und so übernimmt er kurzerhand als Geiselnehmer die
Kontrolle über den Trip, bevor ihn Brian am Schluß doch noch
zur Strecke bringen kann.
Dieser Film ist wirklich wichtig für die ganze Serienkillerthematik, zeigt er doch, wie man an diese Materie herangehen kann, ohne gleich in dumpfe Klischees zu verfallen oder allzu unglaubwürdig zu werden. Kameraführung und die Regie allgemein sind sehr gut gelungen, düstere Bilder erzeugen eine beklemmende Wirkung, die Spannung ist hoch genug um Klobesuche zu verschieben (außer natürlich es ist wirklich dringend, ich will ja nicht, daß sich er auf dem heimischen Sofa anschei**t *gg*).
Prädikat: Wirklich sehenswert!!
-Andi