Muttertag
Alfred Dorfer, Roland Düringer
Muttertag ist nicht zu verwechseln mit dem in Deutschland verbotenen Rape 'n Revenge Streifen, sondern eine reinrassige österreichische Produktion, und zwar die (sehr gelungene) filmische Adaption eines Bühnenklassikers der Kabaretttruppe "Schlabarett", aus der bekannte Größen wie Düringer und Dorfer, die heute eher Standalone Werke schaffen (man denke an die vielen Solokabaretts, an Filme wie Freispiel und Poppitz), aber auch diverse mehr oder weniger in der österreichischen Filmszene bekannte Kleindarsteller wie zB Novak, bekannt aus dem "Kaisermühlenblues" (in dem auch Düringer eine mittelgroße Rolle hatte).
Muttertag ist ein bissig-bösartiges Portrait über die "lieben" Österreicher, hauptsächlich über die eher nördlich angesiedelte Gattung der Wiener. Ein trister, aber neumodischer Plattenbau stellt die Bühne dar, auf der sich der Muttertag (und genau genommen auch der Tag davor) abspielt. Geschickt in Szene gesetzt und mit einigen teilweise recht skurrilen Elementen versetzt wird der Streifen nie langweilig, ein "Oneliner" (naturgemäß wienerischer Natur) jagd den anderen.
Es ist ein schadenfroher Genuß für den Zuseher, den Protagonisten beim wiederholten Scheitern an den vielen täglichen Kleinigkeiten zuzusehen, zu beobachten, wie sie sich immer tiefer in ein Netz aus Lügen, Halbwahrheiten und Intrigen verstricken, wie sie sich immer wieder aufs Neue abmühen und doch immer die gleichen Idioten bleiben, die sie schon zu Beginn des Filmes waren, bis sie am Ende gar nach einem Mord es doch noch irgendwie schaffen, ihre kleinbürgerliche Existenz zu retten.
Fazit: Ein absolutes MUST für jeden Filmfan, dummerweise dürfte es außerhalb von Österreich (wie schon bei "Komm süsser Tod") nicht ganz einfach sein, an die DVD ranzukommen (am ehesten noch bei Libro oder Saturn, da dann aber sicher nicht billig....)
-Dead
Zitate: "Ooooooooooooooooooaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarschloch........" (Stimme zu Beginn)